Cannabis bei Krebs

Es gibt Hinweise darauf, dass Cannabis-Inhaltsstoffe, insbesondere Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), in der Krebstherapie unterstützend wirken können. Sie werden vor allem zur Linderung von Symptomen wie Schmerzen, Übelkeit und Appetitlosigkeit eingesetzt. Die Datenlage zur direkten antitumoralen Wirkung von Cannabinoiden ist jedoch begrenzt und nicht eindeutig belegt.

Studienlage:

Symptomlinderung: 

Mehrere Studien und Übersichtsarbeiten haben gezeigt, dass Cannabinoide effektiv bei der Behandlung von chemotherapiebedingter Übelkeit und Erbrechen sowie bei der Schmerzlinderung sein können. Beispielsweise wurden in einer systematischen Übersichtsarbeit der Cochrane Collaboration 23 Studien analysiert, die die Wirksamkeit von Nabilon und Dronabinol bei der Kontrolle von Übelkeit und Erbrechen untersuchten. 
 

Antitumorale Wirkung: 

Es gibt präklinische Studien, die eine Wachstumshemmung von Tumorzellen durch Cannabinoide nahelegen. Allerdings sind diese Ergebnisse hauptsächlich aus Labor- und Tierstudien bekannt, und es fehlen umfassende klinische Studien am Menschen, die diese Effekte bestätigen. Eine kleine Studie mit 21 Patienten, die an einem Glioblastom litten, zeigte, dass der Cannabisextrakt Sativex in Kombination mit einer Standardtherapie das Überleben verlängern könnte. Diese Ergebnisse sind jedoch vorläufig und bedürfen weiterer Forschung. 
 

Dosierung:

Die optimale Dosierung von Cannabispräparaten variiert je nach Indikation, Patient und Produkt. Allgemein wird empfohlen, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese langsam zu steigern, um die Verträglichkeit zu prüfen und Nebenwirkungen zu minimieren.

Dronabinol (synthetisches THC): Startdosis von 1–2 mal täglich 2,5 mg, mit schrittweiser Steigerung je nach Verträglichkeit. 

Nabilon (synthetisches Cannabinoid): Initial 1 mg pro Tag, steigerbar bis zu 6 mg täglich, aufgeteilt in mehrere Dosen. 

Sativex (THC/CBD-haltiges Mundspray): Ein Sprühstoß enthält 2,7 mg THC und 2,5 mg CBD. Die Dosierung kann bis zu 12 Sprühstöße pro Tag betragen, verteilt über den Tag. 

Bei der Verwendung von Cannabisblüten wird eine Anfangsdosis von 0,05 bis 0,1 g empfohlen, mit einer möglichen Steigerung bis zu 3 g pro Tag, abhängig von der individuellen Verträglichkeit und dem THC-Gehalt der Blüten. 
 

Wichtige Hinweise:

Individuelle Anpassung: Die Dosierung sollte stets individuell angepasst und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Einschleichende Dosierung: Beginnen Sie mit einer niedrigen Dosis und steigern Sie diese langsam, um Nebenwirkungen zu minimieren.

Wechselwirkungen: Cannabinoide können mit anderen Medikamenten interagieren; daher ist eine Absprache mit dem behandelnden Arzt essenziell.

Zusammenfassend können Cannabis-Inhaltsstoffe in der Krebstherapie zur Symptomlinderung beitragen. Die Evidenz für eine direkte krebshemmende Wirkung beim Menschen ist jedoch begrenzt und erfordert weitere Forschung. Die Anwendung sollte stets in Absprache mit medizinischen Fachkräften erfolgen, die die Therapie individuell anpassen können.

 

Hinweis: Dieser Beitrag dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung.

 

Quellen:

https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/archive/guidelines/medizinischer-cannabis-und-cannabinoide/version-21032024T105957/@@guideline/html/index.html

https://zentrum-cannabis-medizin.de/journal/thc-und-cbd-bei-krebs-der-aktuelle-stand-der-wissenschaft?utm_source

https://natuerlich.thieme.de/spezialthemen/onkologie/detail/der-nutzen-von-cannabis-in-der-krebstherapie-1692?utm_source

https://www.doktorabc.com/de/allgemeine-medizin/medizinisches-cannabis/cannabis-gegen-krebs