Misteltherapie
Wenn wir ein Krebs bekommen ist das nach heutigen Auffassung das Versagen des Immunsystems. Wir bilden in jeder Sekunde ca. 5 Krebszellen. Wenn man nicht wie ein Tumorhaufen aussieht, verdanken wir unserem intakten Immunsystem.
Es gibt heute ca. 500 dokumentierte Fälle, wo austherapierte Krebs-Patienten mit infauster Prognose ohne Therapie doch noch geschafft haben und geheilt wurden. Das Bedeutet, dass Immunsystem der Patienten es geschafft hat die Krebszellen zu bekämpfen.
Wenn man ein Tumor unter Mikroskop untersucht, dann nur ca. 50 % des Tumors die Krebszellen sind und der Rest sind inaktive Immunzellen. Warum tuen unsere Immunzellen nichts?
Vermutlich produziert der Tumor Zytokine (z.B. PD-L1), die die Immunzellen inaktivieren und unsere T-Zellen sich selbst über die CTLA-4 Rezeptoren inaktivieren.
Misteltherapie ist eine komplementäre immunstimmulierende Behandlung bei Krebs. In der Therapie werden Extrakte aus den in Europa wachsenden Mistelpflanzen subkutan, also unter die Haut gespritzt, angewendet. Bei der Misteltherapie gibt es verschiedene Inhaltswirkstoffe die zur Gesamtwirkung beitragen.
Die Misteltherapie hat vielfältige Wirkungsweise. In erster Linie bewirkt sie
- Aktivierung und Vermehrung der Immunzellen sowie
- begünstigt die die Apoptose der Krebszellen.
Der Hauptwirkstofe sind Proteinmoleküle Mistellektine. Sie wirkten hemmend auf Wachstum der Krebszellen und reduziert die Nebenwirkung der Chemotherapie. Vor allem dem Mistellektin-1 schreiben Wissenschaftler eine immunaktive und zytotoxische Wirkung.
Mistelektin stimuliert in Mäusen das zelluläre Immunsystem. Hierbei wird vor allem die Anzahl von zytotoxischen T-Zellen, aktivierten Lymphozyten und Monozyten erhöht. Mistellektin erhöht zudem in Kaninchen ex vivo die zytotoxische Aktivität von natürlichen Killerzellen gegenüber Krebszellen. In Tiermodellen zeigt Mistellektin antitumorale und antimetastatische Wirkungen. So wird bei Mäusen das Wachstum solider Tumore (z. B. Nierenzell- und Kolonkarzinom) sowie die Absiedelung von Melanom- und Lymphosarkomzellen in Lunge und Leber gehemmt. Ferner stimuliert Mistelektin in Mäusen, die mit Cyclophosphamid behandelt wurden, die Neutropoese.
Klinisch-pharmakologische Wirkungen: Mistelektin kann das Immunsystem von Krebspatienten stimulieren. Insbesondere konnte gezeigt werden, dass Lektinol Madaus bei Patienten unter Chemotherapie im Vergleich zur Placebokontrolle die Anzahl von T-Helfer-Lymphozyten (CD4+), das CD4+/CD8+ (T-Suppressor-Lymphozyten) Verhältnis und die Anzahl von aktivierten T-Lymphozyten (CD3+25+) erhöht.
Studien: