Fett ist ein untrennbarer Bestandteil unserer Ernährung und macht von 20% bis zu 85% der Nährstoffe unserer Ernährung aus. 

Die größten Mythen über Fett sind, dass Lebensmittel, die hauptsächlich Fette enthalten, eine schnelle Gewichtszunahme verursachen und dass gesättigte Fettsäuren ein Risikofaktor für Atherosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind. 

In den letzten 30 Jahren trotz der erheblichen Reduzierung des Verbrauchs von tierischen Fetten und erhöhten Verzehr von pflanzlichen Ölen reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-3 und Omega-6 ist das Auftreten von Atherosklerose nicht verringert, sondern sogar deutlich erhöht worden. Pflanzenöle sollten eine Alternative zu "ungesunden" tierischen Fetten und ein Element der staatlichen Prophylaxe von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Leider lagen alle Theoretiker falsch!

Zu den ungesunde Fetten gehören pflanzliche Öle die reich an Linolensäure (LA) sind, insbesondere Sonnenblumenöl.

Omega-6-Fettsäuren (LA) haben entzündungsfördernde Wirkung mit erhöhter Produktion von proinflammatorischen Zytokinen wie IL-1, IL-6, TNF-alpha, Chemokine und Thromboxan

Ungesund sind auch tierische Fette, die hauptsächlich langkettige gesättigte Fettsäuren enthalten, einschließlich Stearin- und Palmitinsäuren, wie Talg und Schmalz, Es ist bekannt, dass sie die Produktion von LDL-Cholesterin und Triglyzeriden erhöhen und schwer verdaulich sind. 

Gesättigte Fette enthalten kurz-, mittel- oder langkettige gesättigte Fettsäuren. Sie werden fälschlicherweise beschuldigt Atherosklerose, Fettleibigkeit, Herzkrankheiten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verursachen. In den meisten Fällen wird gesättigtes Fett als "schlecht" assoziiert, was vermieden werden sollte. Dennoch ist es eine sehr einseitige und oft falsche Sichtweise.

Die Schädlichkeit von Nahrungscholesterin und seinen Formen ist nicht so wie bisher angenommen. Aktuell wird nun angenommen, dass die erhöhte Inzidenz von Atherosklerose mit oxidativem Stress, Bluthochdruck, Diabetes und einer verminderten Versorgung mit Antioxidantien, wie Vitamin C, verursacht wird.

Kurzkettige gesättigte Fettsäuren (unter 6 Kohlenstoffatome), wie Buttersäure, sind sehr gesund, obwohl sie nicht in den essentiellen Fettsäuren enthalten sind. Der menschliche Körper produziert Buttersäure als Ergebnis der Fermentation von Ballaststoffen im Darm, unter dem Einfluss der bakteriellen Darmflora. Sie sind leicht verfügbare Energiequelle für Epithelzellen des Dünndarms, Magen, Zwölffingerdarm. Sie werden ohne Galle absorbiert und vollständig in die Mitochondrien transportiert und dort verbrannt. Aus diesem Grund sind sie für Menschen mit Essstörungen, Resorptionsstłrung, Entzündungen der Magen-Darm-Schleimhaut, sowie für Sportler geeignet.

Mittelkettigen gesättigte Fettsäuren (6 bis 8 Kohlenstoffatomen sind), wie Caprylsäure, Caprin und Myristinsäure, haben nicht nur ähnliche Eigenschaften wie die kurzkettigen Fettsäuren, sondern wirken auch bakteriostatisch, fungistatisch und viruzid in vitro. Hemmen das Wachstum solcher Bakterien wie Salmonella, Shigella, E. coli, Propionibacterium acnes, Clostridium, Candida und der Gattung Herpes-Virus und HIV. Wenn sie oral eingenommen werden, werden sie leicht aus dem Verdauungstrakt absorbiert. Einige Fettsäuren, wie Natriummonolaurat, sind an der normalen zellulären Übertragung und an der Zellsignalisierung beteiligt. Sie verlangsamen die Darmperistaltik. Sie enthalten oft gelöste Antioxidantien, einschließlich Vitamine A und D.

Langkettige gesättigte Fettsäuren (über 15 Kohlenstoffatome) können das Blutfette nachteilig beeinflussen und LDL-Cholesterin oder Triglyceride erhöhen. Dies ist nicht gleichbedeutend mit einem erhöhten Risiko für Atherosklerose. Langkettige Fette sind schwer verdaulich, Galle und Pankreas- und Darmenzyme - Lipasen werden für ihre richtige Verdauung benötigt. Die Energie, die von langkettigen Fettsäuren freigesetzt wird, erfordert die Beteiligung vieler Transportproteine, einschließlich Carnitin. Diese Fette werden nicht vollständig absorbiert. Sie können eine Entesterung im Dickdarm unter dem Einfluss von Darmbakterien erfahren, wodurch Gas, Bauchschmerzen und weicher Stuhl verursacht werden. Dies gilt insbesondere für Menschen mit Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, der Gallenblase und des Dickdarms. Gesättigte langkettige Fettsäuren wirken sich aber auch positiv auf die Gesundheit aus. Sie werden in der sogenannten ketogenen Diät zur Behandlung von epileptischen Anfällen verwendet. Sie sind besser zum Braten geeignet als Pflanzenöle. Reduzieren Magen-Darm-Peristaltik und Magenentleerung. Wirklich den Appetit unterdrücken.

Langkettige gesättigte Fette können die Blutfette nachteilig beeinflussen und zu erhöhtem LDL-Cholesterin oder Triglyceriden führen. Dies ist nicht gleichbedeutend mit einem erhöhten Risiko für Atherosklerose.

Wenn eine Person mit SIBO 1 Esslöffel pflanzliche Öle essen wird, dann bekommt Sie Durchfall. Wenn Sie aber Butter oder Kokosfett essen wird. dann bekommt sie keine Beschwerden. Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, dass täglicher Verzehr von Butter und Kokosfett nicht erhöhen sondern reduzieren das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. 

Margarine bestehen aus hydrierten Fettsäuren, die leider schädlicher als gesättigte natürliche Fettsäuren sind. Bei der Herstellung von Margarinen können sich auch Transfettsäuren bilden. Margarinen werden künstlich mit Vitaminen D, A, K und Stanolen oder Pflanzensterolen angereichert. Sie sind viel billiger als Butter und schlechter im Geschmack.

Amerikanische Gesellschaft für Kardiologie beschuldigen fälschlicherweise Butter und Kokosöl für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Behauptungen werden nicht durch zahlreiche Studien bestätigt (im Anhang verfügbar). Es sollte darauf hingewiesen werden, dass die gleichen Organisationen empfohlen haben, den Verzehr von Eiern zu vermeiden, und nicht die Auswirkungen von gesättigten Fettsäuren auf den Körper in Abhängigkeit von der Länge der Kohlenwasserstoffkette unterscheiden. Kokosöl kann das LDL-Cholesterin, aber auch das HDL-Cholesterin erhöhen und wirkt antioxidativ, so dass der endgültige Effekt auf das Herz anders ausfallen kann als erwartet. Schlussfolgerung, dass Kokosöl schädlich ist, weil es LDL-Cholesterin gering erhöhen kann ist umplausibel. Der Mensch besteht nicht nur das Herz-Kreislauf-System und Kokosöl und Butter haben positiven Einfluß auf das Funktionieren der verschiedenen Systeme und Organe. 

Gesättigte Fette mit kurz- und mittelkettigen Fettsäuren verursachen keine Herzkrankheiten, sie werden bei der Behandlung von Krebspatienten, nach Operationen (in Nahrungsmitteln für besondere Ernährungszwecke), in der Sporternährung verwendet.

Die Ernährung von Ozeanien und Australien (einige Regionen) besteht zu 80% aus gesättigten Fettsäuren in Form von Kokosnussöl, wo die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehr gering ist. Gesättigte Fettsäuren - Buttersäure(C4:0), Capronsäure (C6:0), Caprylsäure (C8:0) und Caprinsäure (C10:0) werden als Nahrungsergänzungsmittel mit entzündungshemmenden, antibakteriellen und ernährungsphysiologischen Eigenschaften verkauft. 

Gesättigte Fettsäuren können schädlich sein nur, wenn sie mit einer kohlenhydratreichen Diät kombiniert werden (Fast food).

Der Unterschied zwischen Fettsäuren, die in Schmalz, Butter und Kokosöl gesättigt sind, ist beträchtlich. Während Schmalz als ungesundes Lebensmittel gilt, sind Kokosöl und Butter eine gesunde Nahrung.

Gesunde Fette umfassen:

  • Highlinolen-Leinsamenöl, gelagert in einer dunklen Glasflasche, Kühlschranktemperatur,
  • Olivenöl,
  • 82-83% Butter, hergestellt aus angesäuertem Rahm und
  • Kokosöl.

Ihre gesundheitlichen Vorteile sind vor allem auf einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Rumensäure (CLA), mittelkettigen Fettsäuren wie Laurinsäure, und kurzkettigen Fettsäuren, insbesondere Buttersäure.

Butter

Die Butter ist 80% von gesättigten Fettsäuren mittel- und langkettigen Fettsäuren, davon Buttersäure Rumensäure (CLA). Darüber hinaus enthält die Butter u.a. Vitamin A, D, Kalium, Natrium und Kalzium sowie Cholesterin für die Synthese von Steroidhormonen und Vitamin D3.  Butter ist leicht verdaulich und kann von allen Bevölkerungsgruppen konsumiert werden. Menschen mit Erkrankungen des Verdauungstraktes tolerieren Butter viel besser als Margarine oder pflanzliche Öle. Biomedizinische Studien mit Tiermodellen haben gezeigt, dass Rumensäure (CLA) antikanzerogene und antiatherogene Wirkungen hat. 

Kokosfett, Kokosöl

Kokosöl enthält ähnlich wie Butter etwa 90% mittel- und langkettige gesättigte Fettsäuren (MCFA  und LCFA), überwiegend Myristinsäure, Laurinsäure, Stearinsäure, Palmitinsäure. Genau wie Butter ist Kokosöl für Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn oder SIBO(DDFB) indiziert. Ca. 50% der Fettsäuren im Kokosfett sind die mittelkettigen Fettsäuren (MCFA). Zu den mittelkettigen Fettsäuren zählen die Capron- (C 6:0), Capryl- (C 8:0), Caprin- (C 10:0) und die Laurinsäure (C 12:0). Es handelt sich dabei um gesättigte Fettsäuren, welche vor allem in tropischen Pflanzenfetten wie Kokosfett und Palmkernöl und in Butter vorkommen.

Mittelkettige Fettsäuren (MTCA) sind aufgrund ihrer kürzeren Fettsäurenkettenlänge im wässrigen Milieu relativ gut löslich und darum ohne Gallensäuren verstoffwechselbar. Ihre Struktur bedarf auch keiner Spaltung durch die Pankreaslipase (Enzym der Bauchspeicheldrüse). Sie werden, ohne Umgehung über das Lymphsystem, direkt im Blut zur Leber transportiert, wo sie im Vergleich zu herkömmlichen Fetten bevorzugt oxidiert und vermehrt Ketonkörper gebildet werden. Der Transport der mittelkettigen Fettsäuren in die Mitochondrien, dem Ort der Fettsäuren-Oxidation, läuft unabhängig von Carnitin ab. Durch ihre metabolischen Charakteristika sind MCTA in der Behandlung von diversen Krankheitsbildern ein wertvoller Bestandteil der Ernährungstherapie.

Sie wirken:

  • antibakteriell (Helicobacter, Campylobacter, Salmonella, Escherichia),
  • antiparasitär,
  • antimykotisch,
  • entzündungshemmend,
  • schmerzlindernd,
  • antioxidativ.,
  • antikarzinogen (Mammakarzinom, Prostatakarzinom, Kolonkarzinom).
  • Außerdem beim erhitzen werden nicht oxidiert somit ist Kokosfett das ideale Fett zum Braten. 

Im Gegensatz zu pflanzlichen Fetten werden die mittelkettigen Fettsäuren aus Butter und Kokosfett von Patienten mit chronischer Pankreasinsuffizinez, Postcholezystektomiesyndrom, Reizdarmsyndrom mit Durchfällen, SIBO, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn sehr gut toleriert. 

Kokosnussöl und geklärte Butter sind definitiv besser zum Braten geeignet als Rapsöl und alle andere Öle, die bei hoher Temperatur oxidieren können.

Fettsäuren in Butter und Kokosöl sind niedrig und mittelkettig - Laurin-, Myristin-, Butter- und Rumensäuren sind leicht verdaulich und sind eine gute Quelle für leicht verfügbare Energie. Sie lagern sich nicht in Form von Fettgewebe an, sie benötigen keine Galle für ihre Verdauung, weshalb sie von Menschen mit Leber- und Gallengangserkrankungen besser vertragen werden. Einige der gesättigten Fettsäuren sind in der Therapie verwendet werden - zum Beispiel, Natriumbutyrat bei der Behandlung von Colitis ulcerosa, anderen entzündungshemmende und antivirale Mittel - beispielsweise Laurinsäure in Kokosöl. Früher Kokosöl wurde als ungesund angesehen, vor allem, weil es 99% gesättigte Fettsäuren enthält, aber die frühere Verteilung von Fettsäuren für gesunde - ungesättigten und ungesund - gesättigt ist veraltet. Viele gesättigte Fettsäuren sind "sicherer" und gesünder als ungesättigte Fettsäuren.

Die Butter und Kokosöl soll ein Teil einer rationalen und gesunde Ernährung sein, natürlich nur, wenn es nicht nur ausschließlich auf diesen Fetten basieren wird.

 

Studien:

Kokosölkonsum und kardiovaskuläre Risikofaktoren beim Menschen.

Die Rolle von Kokosöl und Palmöl in Ernährung, Gesundheit und nationaler Entwicklung: Ein Rückblick.

Eine Kokosfettreiche Ernährung erhöht HDL-Cholesterin und verringert Taillenumfang und Körpermasse bei KHK-Patienten 

Antistress und antioxidative Wirkung von reinem Kokosnussöl in vivo. 

Ist Butter zurück? Eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse von Butter Verbrauch und Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Mortalität.

Eine randomisierte Studie von Kokosöl versus Sonnenblumenöl auf kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit

Endogene Fettoxidation während der Triglyzeridfütterung bei mittleren bis langen Ketten bei gesunden Frauen.

Auswirkungen von Diät-Kokosöl auf die biochemischen und anthropometrischen Profile von Frauen mit abdominaler Adipositas.

Vergleich von Lipidprofil und antioxidativen Enzymen bei südindischen Männern, die Kokosöl und Sonnenblumenöl konsumieren.